Prag

Prag

Es war heute füchterlich kalt, aber es hat nicht geregnet. Punkt für uns!

Wir wollten eigentlich auf den jüdischen Friedhof. Den habe ich noch von vor 30 Jahren als fürchterlich geheimnisvoll, düster und versteckt in Erinnerung. Als erstes mußten wir den Eingang suchen. Bei dieser Suche kamen wir an einer ersten Schlange vorbei. Es war die Schlange vor der spanische Synagoge. Machte uns noch nicht nervös. Die nächste Schlange fanden wir vor dem jüdischen Zeremonienhaus und einer weiteren Synagoge. Friedhof war noch nicht zu sehen, aber ein Ticketschalter. Auch mit Tickets für den Friedhof. Naja – und einiges Anderes. Frage an den danebenstehenden Sicherheitsmann:“Kann man den jüdischen Friedhof auch einzeln anschauen?“. Antwort:“Ja“. „Aber ich muß eine Karte für alles kaufen!?!?“. Antwort:“Ja“ und ein „Sorry“. Wir verzichteten. Daß Tote bezahlen müssen – daran hat man sich ja gewöhnt. Aber die Lebenden? Allerdings hätten wir mit den Tickets in alle jüdischen Stätten dieser Welt reinkommen können. Zumindest, wenn wir das ungefähr zeitgleich geschafft hätten.

Auf alle Fälle ging es dann weiter in Richtung Hradschin, was eigentlich nur den Berg bezeichnet, auf dem die Prager Burg steht. Die Prager Burg ist das größte geschlossene Burgareal der Welt und wird echt streng bewacht – so mit Taschenkontrolle und so. Ein Multitool ist aber ok 🙂 . Hier auf der Prager Burg stießen wir auf eine Skulptur, die Fragen aufwarf. Dazu muß ich jedoch zuerst von der Karlsbrücke und der Skulptur des heiligen Johannes Nepumuks erzählen. Dieser war ein Priester aus einfachem Hause. Er geriet in einen Streit zwischen König Wenzel IV. und der Kirche, den zwar nicht die Kirche, aber er verlor. Er wurde von der Karlsbrücke in die Moldau gestoßen und ertrank jämmerlich. Inzwischen gibt es 2 Skulpturen hierzu. Eine an der Stelle, wo er über die Brüstung stürzte und eine an einder beliebigen anderen Stelle. Die Legendenschreiber sind sich offensichtlich nicht ganz sicher, welche man antatschen soll, um Glück zu haben, aber eine von beiden sollte man schon anfassen, wenn man Glück haben möchte. Ist aber auch nicht so wichtig. Wichtig ist eigentlich nur, daß die Hintergründe nachvollziehbar sind. Martyrer ->Tot -> Glück bei Anfassen. Ich habe hier mal ein Bild von der einen Möglichkeit. Die hellen Stellen werden in einer Tour angefaßt.

Nun habe ich auf der Prager Burg eine Skulptur gefunden, die mich verwirrt. Hintergründe konnte ich aber irgendwie nirgends finden.

Ansonsten ist die Prager Burg eine wunderschöne Anlage. Und wenn man Bärenfellmützen mithat, kann man sicher auch ein Foto machen, von dem man hinterher behaupten kann, es wäre in London entstanden. Ich glaube, die Jungs dürfen sich nicht wehren.

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