Revierwechsel
Sttorkow ist ein Superort, wenn man chillen und runterkommen will. Es gibt dort keine Hektik und eigentlich auch nichts, was einen aufregen könnte. Ich suchte im örtlichen Euronics einen Kartenleser, der zumindest CompactFlash (CF) lesen kann. Das Format ist nicht mehr taufrisch und wird auch nicht mehr weiterentwickelt. Aber meine hervorragende EOS 5 D nutzt das Format. Und ich wollte mir ein paar Bilder auf dem Laptop ansehen, hatte aber das Lesegerät vergessen. Als erstes teilte der Inhaber des Ladens nach kurzem Suchen mit, ein solches Lesegerät nicht vorrätig zu haben. Das ganze verbunden mit der Tirade, wer denn noch CF nutzen würden. Meine Antwort, Leute mit einer Canon 5D Mark 4 beeindrukte ihn nicht. Schließlich war ich es, der in seinem Laden ein Uralt- und damit schweinelangsames Gerät fand. Er war begeistert, verkaufte es mir für 11 Euro und scannte es ein, um es nachzubestellen. Mein lautstarker Hinweis, daß das Gerät technisch völlig veraltet und daher schweinelangsam sei, wurde mit einem fröhlichen „Egal“ quittiert. So ist Storkow.
Und doch stirbt es weiterhin jedes Jahr ein bisschen mehr. Die Gemeinde scheint sich Mühe zu geben. Es werden Feste (Enkelfest) organisiert, es gibt ein Bürgerbudget. Bei letzterem können die Bürger abstimmen, was mit einer von der Gemeinde ausgelobten Summe Geld finanziert werden soll. Aber das scheint nicht zu helfen. Jedes Jahr hat irgendein weiterer Laden den Geist aufgegeben. Der Leerstand ist nicht seit langem nicht mehr zu übersehen.
Aber man kann super Wandern, Fahrradfahren und all son Zeugs machen, was man halt im Urlaub so macht. Ich schätze, Storkower fahren in ihrem Uraub woanders hin.
Ein weiterer Ort in Brandenburg, wo man exakt das Gleiche machen kann ist Teupitz. Und da liegen wir seit gestern. Heute sind wir die Einzigen im Hafen. Das haben wir bis jetzt nur einmal erlebt. An einem Coronalockdown. Es könnte aber auch daran liegen, daß der alte Hafenmeister Hans kein Hafenmeister mehr ist. Er konnte sich mit der Gemeinde nicht über die Konditionen für den weiteren Betrieb des Anlegestegs einigen. Also ist er zur Zeit nicht der Betreiber. Die Gemeinde aber irgendwie auch nicht. So wie es aussieht, liegen wir hier bis Samstag und müssen nix bezahlen. Denn die Gemeinde fühlt sich auch irgendwie nicht zustängig für’s kassieren. Und das haben wir auch bei Corona noch nicht erlebt :-).
Heute liefen wir ca. 15 km um den Groß Köriser See. Ansich eine geile Strecke, aber in diesem Jahr bis zum Abwinken Mückenverseucht.


