Wir sind auf der Fähre. Es ist nicht die geplante, aber das macht nix. Der Purzelhase hat bereits eine Reisetablette eingeworfen, die zweite liegt bereit.
So, es kam, wie es kommen mußte. Unsere Fähre um 11 Uhr wurde storniert. Meine geliebte Lieblingsfrau buchte ruckzuck eine andere. Denn ich glaube nicht, daß der Katamaran am Nachmittag fährt. Der Wind nimmt zumindest gefühlt eher noch zu als ab. Jetzt zuckeln wir also 5 Stunden mit einer herkömmlichen RoRo-fähre durch die Gegend und PuHa bereitet sich auf das große 🤮 vor.
So, wir stehen in Trelleborg. Und ich war nur selten so froh, wie heute, das Ziel erreicht zu haben. Es herrschen Windgeschwindigkeiten bis 80 km/h. Und das ist mit unserer rollenden Schrankwand absolut nicht lustig. Auch jetzt auf dem Stellplatz hier warte ich eigentlich darauf, daß uns der Wind irgendetwas vom Dach reißt. Bezüglich der morgigen Fähre sieht es derzeit noch gut aus.
Wir umrunden immer noch den Vätternsee. Es gab nichts aufregendes, weder in Motola, noch in Karlsborg. Beides sind nette Städtchen, Karlsborg mit einer Festung, die nie wirklich in Betrib ging. Wie schreiben die Schweden doch sinngemäß? Wir haben eine Menge Geld ausgegeben und lange gebaut. Als die Festung fertg war, war sie kriegstechnisch schlicht nicht auf dem Stand der Erfordernisse. Aber wir haben eine Menge für den Bau anderer Festungen gelernt.
Darum hier nur ein paar Impressionen.
Und jetzt der Knaller: unsere Fährgesellschaft hat für morgen ( Freitag) alle Passagen wegen Wetter abgesagt. Am Samstag wird laut Wtterbericht das gleiche Wetter 😳. Naschaumermal.
Der Vättern ist mit 1886 km² der zweitgrößte See Schwedens und der elftgrößte Europas. Und an dessen Ufern stehen wir. Gestern waren wir in Vadstena. Das ist ein wunderschöner, geradezu verspielter Ort mit dem besterhaltensten Renaissanceschloss Schwedens. Obwohl es durchaus auch eine Festung ist, Es wurde von 1545 – 1620 im Auftrag des Königs Gustav Vasa erbaut und diente ursprünglich der Abwehr der Dänen. Der König ist übrigens der gleiche, der ein Schiff bauen lies, daß im Hafen von Stockholm bei der Junfernfahrt sank. Die Vasa.
Heute ging es weiter nach Motala. Aber dazu morgen mehr.
Nachdem wir gestern Schnee, Hagel, Regen und Gewitter hatten, entschädigte uns der Tag heute mit viel Sonne. Wir stehen auf einem Campinglatz in Vetlanda. Von hier aus sind es noch ungefähr 100 km bis Hestra. Und in Hestra wohnt mein Neffe Willi und feiert am Sonntag seinen 70sten Geburtstag 😂😂. Darum haben wir die ursprünglichen Urlaubspläne über den Haufen geschmissen und sind hier in Schweden. Denn hier ist eigentlich noch nichts los. Ich habe auch erst ein einziges weiteres deutsches Kennzeichen gesehen.
Aber heute wurde noch einmal gewandert, es wurden 12,3 km.
Den gestrigen Dienstag haben wir in Orrefors verbracht. Der Ort ist fast langweilig, es gab nur 2 spektakuläre Dinge:
Die obligatorische Wanderung führte durch schöne Wälder und an schöne Seen. Aber überall istvStraßenlärm zu hören. Und zwar nicht zu knapp. Der Süden ist derartig dicht besiedelt, daß die Magie der spektakulären Einsamkeit nicht aufkommen kann.
Jetzt stehen wir in Kalmar am Hafen. Kalmar selbst ist eine Stadt mit 2 Sehenswürdigkeiten. Einem Schloß und einer Domkirche. Letztgenannte sahen wir uns an, auf das Schloss verzichteten wir. Ansonstenhat die Stadt noch ein paar alte Holzhäuser zu bieten, den Rest kann man getrost vergessen.
Es gibt in Schweden (wie auch in allen anderen skandinavischen Ländern) ein uraltes, ungeschriebenes Gesetz. Das Jedermannsrecht, oder halt Allemannsret (muß das eigentlich gegendert werden?). Dieses besagt im weitesten Sinne, das jeder die Natur nutzen kann, wie immer es ihm beliebt, solange er der Natur nicht schadet. Die Natur ist für alle da! Privatbesitz ist ausgenommen. Das heißt, man kann mit seinem Wohnmobil überall stehen bleiben. Allerdings finden wir hier in Südschweden unglaublich viele Verbotsschilder, die nur schwerlich dahingehend interprettieren kann, daß eine Übernachtung erlaubt ist. Ich bin sicher, zu verdanken haben wir das Womofahrern, die gleich neben den Parkplatz scheißen, die ihre Chemietoilette gleich daneben entsorgen und ihren gesammelten Müll in die recht kleinen Papierkörbe der Wanderparkplätze schmeißen oder daneben legen, weil das Teil voll ist. Ich könnte kotzen! Und die Schweden geben sich echt alle Mühe, es uns Womofahren unmöglich zu machen, uns daneben zu benehmen. Und dennoch schaffen es einige.
Wofür niemand (vielleicht Herr Kachelmann) etwas kann, ist, daß wir gestern nach dieser Runde klatschnass waren.
Nach ca. 5 km beschlossen wir, den Heimweg anzutreten. Es waren dann aber immer noch 4km bis zu unserem Zuhause, dem Womo.
Anschließend fuhren wir nach Växjö und stehen auf dem hiesigen Campingplatz. Denn ein Parkplatz ohne Verbotsschilder (s.o.) war nicht zu finden. Die Runde heute waren ca. 15km und wir sind mause.
Es ist der Skane Jet. Die Schnellfähre zwischen Sassnitz und Trelleborg
Aber noch ist keine Saison
Und das sind schwedische Tagesausflügler, die einfach nur den Bordershop hier auf dem Hafengelände besuchten 😂😂😂. Die Hafenarbeiter nennen die tiefliegenden Autos „Schwedenfahrgestell“ 🤣🤣🤣.
Und so läuft es, wenn man den Tagesausflug zu Fuß unternimmt 😳.
Wir sind jetzt seit dem 26.12.1022 wieder zu Hause. Am 28.12. lag der Purzelhase mit 39°C flach, ich ab dem 29.12. mit zwischenzeitlich 39,6.. Jetzt zu Sylvester hat sie noch 37,5 und ich 38,5. Wir sind also im Bett, ich esse Zwieback ( ja, auch das) und sie ernährt sich von Erasco-Hühnersuppen, die ich vor meinem vollständigen Ausfall noch besorgte. Ome.
Es gibt aber aus Schweden weitere Nachrichten. Ich behaupte ja immer, es gäbe dort keine Tiere und schon gar kaine Elche. Nun wurde mir das nachfolgende Videomaterial zugespielt. Der Bärtige ganz am Schluß ist Willi.
Wir sind wieder in Trelleborg, morgen geht die Fähre nach Rostock. Wir haben noch einen kurzen Spaziergang durch Trelleborg gemacht. Es ist schon dunkel, diesig und man sieht nicht. Aber ich schwöre, Trelleborg wird nicht zu meiner Lieblingsstadt. Das Bild oben ist schon das Beste, was man aus Trelleborg rausholen kann.